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Schönberg: „Roll-out geht jetzt wirklich los“

Essen – Der Gateway-Hersteller PPC sieht 2019 noch als Hochlaufphase, bevor der Roll-out richtig Fahrt aufnimmt. „Es geht jetzt wirklich los. Wir gehen davon aus, dass in diesem Jahr über 100.000 Geräte eingebaut werden“, sagte PPC-Vorstand Ingo Schönberg im Interview mit energate. „Ein sehr großer Anteil im Markt wird dabei von uns kommen.“ PPC erhielt im Dezember als erster Hersteller das ersehnte Zertifikat des Bundesamtes BSI. Offiziell startet der verpflichtende Roll-out erst, sobald drei Hersteller zertifiziert sind. Nach einer herben Enttäuschung Ende Januar rechnet die Branche mit dem Start im späten Frühjahr oder Sommer. Bis dahin werden aber im wettbewerblichen Bereich bereits signifikante Stückzahlen verbaut. Den eigenen Auftragsbestand in der ersten Phase 2019/Anfang 2020 bezifferte Schönberg auf 80.000 Gateways. Einige Unternehmen hätten bereits per Ausschreibung eingekauft, sehr viele Kunden aber auch ohne, um bei den ersten Tausend Geräten erst einmal Erfahrungen zu sammeln. „Viele, mehrjährige Ausschreibungen werden wir im Markt erst Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres sehen“, prognostizierte Schönberg.

Konzerne und Einkaufsgemeinschaften starten früh

Zu den „first runnern“ zählt er den Konzern Eon, der mit hohem Druck vor allem in den wettbewerblichen Markt eintrete, ebenso wie EnBW und Innogy. Die grundzuständigen Messstellenbetreiber seien etwas langsamer beim Hochfahren ihrer Aktivitäten. Aber auch bei den großen kommunalen Versorgern wie EWE und Rheinenergie oder bei Einkaufsgemeinschaften wie Thüga und Südweststrom sieht er Bewegung. „Irgendwann kommt der Punkt, an dem alle drei Zertifikate da sind, und ab dem man rechtlich bedingt die alte Technik nicht mehr einbauen darf. Zu diesem Zeitpunkt müssen alle ready sein und am besten bereits Erfahrung mit dem Masseneinsatz von zertifizierten Geräten gesammelt haben“, so Schönberg.

Die Messe „E-world 2019“ geriet für PPC zum Selbstläufer. Als einziges zertifiziertes Unternehmen konnte sich der Hersteller nicht über Langeweile am Stand beklagen. Die eigene Produktion in den entsprechenden Stückzahlen hochzufahren sei kein Problem, so der PPC-Vorstand. Zeitintensiver und aufwändiger sieht er die Schulungs- und Lernphase für seine Kunden und ihre Monteure. Die vom BSI verlangte sichere Lieferkette setzt unter anderem eine sichere Box voraus, die sich nur mit Key und Tan-Code öffnen lässt. „Das ist an sich nichts wirklich kompliziertes, aber es muss in der Praxis geübt werden“, so Schönberg.

 PPC sieht Verbraucherschutz-Kritik übertrieben

Die von Verbraucherschützern geäußerte Kritik, dass die ersten Geräte mit den vorgeschriebenen, nur vier Tariffällen (sogenannte Taf) völlig nutzlos sind, findet der PPC-Vorstand „ein bisschen überzogen“. „Sie können mit den Tarifen 1, 2, 6 und 7 eigentlich alles machen: von RLM, 15-Minuten-Werte bis zu gestuften Tarifierungen“, betonte er. Die Geräte seien vergleichbar mit Smartphones, die am Anfang auch wenig können und erst mit der Installation von Apps interessanter werden. „Wir haben mit dem SMGW eine Hardware-Plattform entwickelt und reden nun von reiner Softwareentwicklung und Updates“, betonte Schönberg. Diesen kontinuierlichen Prozess im Rahmen des Zielmodells hätten auch BSI und Bundeswirtschaftsministerium in ihrer Roadmap bekräftigt. Großes Potenzial sieht der PPC-Vorstand unter anderem beim Thema Submetering: „Die Energiewirtschaft und die Wohnungswirtschaft trifft sich jetzt unten im Keller beim Gateway.“ Erste Pilotprojekte und Partnerschaften von Unternehmensgrößen würden in diese Richtung weisen. /mt

Quelle: energate GmbH



  


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